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Einer von 190 gebauten Fahrzeugen Mittelmotor mit über 300 PS Umbau auf Einspritzanlage bei Lamborghini (1993) 2 Besitzer Sehr gut dokumentiert
Der Lamborghini Urraco wurde mit einer selbsttragenden Ganzstahlkarosserie und einem quer zur Fahrtrichtung eingebauten Mittelmotor konstruiert. Anders als bei den bisherigen Modellen, die von Zwölfzylindermotoren angetrieben wurden, verwendete Lamborghini für den Urraco einen Achtzylindermotor, der von dem italienischen Maschinenbauingenieur und Automobildesigner Paolo Stanzani entworfen worden war. Der Motorblock bestand wie der Zylinderkopf aus Aluminium. Der L240-Motor war im Laufe des Produktionszeitraums in drei unterschiedlichen Versionen lieferbar: Bis 1979 wurden 520 Urraco P250, 77 Urraco P200 und 190 Urraco P300 gebaut.
Rein kommerziell betrachtet war der Lamborghini Urraco ein Misserfolg. Anfänglich hatte Lamborghini gehofft, etwa 1.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen zu können. Tatsächlich wurden innerhalb von sieben Jahren nur 674 Fahrzeuge hergestellt. Der fehlende Erfolg wird in erster Linie auf Fehler in Lamborghinis Produktmanagement zurückgeführt. So stellte das Unternehmen den Urraco bereits 1971 vor, als der Wagen noch nicht ansatzweise serienreif war. Lamborghini nahm zu dieser Zeit bereits Bestellungen für den Urraco entgegen, musste die Kunden aber zwei Jahre vertrösten, bis die Produktion tatsächlich aufgenommen werden konnte. In dieser Zeit stornierten zahlreiche Interessenten ihre Bestellungen und wechselten zu Konkurrenzprodukten von Ferrari und Maserati. Zahlreiche Streiks führten zu weiteren Produktionsverzögerungen.
Lamborghini entwickelte den Urraco in den 1980er Jahren zum Modell Jalpa weiter, der sich wiederum recht erfolgreich verkaufte.
Dieser Lamborghini Urraco P300 wurde 1982 in der Schweiz ausgeliefert. Der damalige Käufer schickte den Wagen 1993 zurück zu Lamborghini, um ihn auf eine Einspritzanlage umrüsten zu lassen. Seitdem wird er von 300 PS angetrieben. Später wurde der Wagen nach Locarno an den zweiten Besitzer verkauft. Er blieb bis zuletzt in der Schweiz, bevor er in die Hände von ChromCars fiel.